Was sind Wichtel und warum werden sie mit Weihnachten in Verbindung gebracht?

Wichtel sind kleine, geheimnisvolle Wesen aus der nordischen und mitteleuropäischen Volksüberlieferung, die besonders zur Weihnachtszeit eine wichtige Rolle spielen. Sie gelten als hilfreiche, aber manchmal auch schelmische Kreaturen, die im Verborgenen leben und sich meist nur dann zeigen, wenn sie jemandem helfen – oder wenn sie sich über etwas ärgern. In vielen Geschichten werden sie als kleinwüchsige Gestalten mit spitzen Mützen, langen Bärten (vor allem bei männlichen Wichteln) und freundlichem, wenn auch schelmischem Wesen dargestellt.

Ursprung der Wichtel

Der Begriff „Wichtel“ stammt ursprünglich aus dem Althochdeutschen Wort „wiht“, was so viel bedeutet wie „kleines Wesen“ oder „Geist“. Schon in alten Sagen und Märchen tauchten diese Wesen auf, oft in Verbindung mit dem Schutz von Haus und Hof. Sie wurden auch als „Hausgeister“ bezeichnet, die nachts heimlich Arbeiten verrichteten, etwa das Kehren der Stube, das Melken der Kühe oder das Backen von Brot. Im Gegenzug erwarteten sie ein kleines Dankeschön – meistens in Form von Brei, Milch oder einem Stück Gebäck. Wurde ihnen jedoch keine Dankbarkeit gezeigt oder wurden sie verspottet, konnten sie auch ärgerlich werden und ihr Verhalten ins Gegenteil verkehren.

Der Zusammenhang mit Weihnachten

Die Verbindung der Wichtel mit Weihnachten ist besonders im skandinavischen Raum stark ausgeprägt. In Ländern wie Schweden, Norwegen und Dänemark heißen sie „Nisse“ oder „Tomte“ und gelten dort als Weihnachtswichtel. Diese Wichtel sind oft treue Helfer des Weihnachtsmannes oder der Familie, bei der sie leben. Besonders in der Adventszeit gelten sie als heimliche Mitgestalter des Weihnachtszaubers: Sie basteln Geschenke, helfen beim Schmücken des Hauses oder sorgen dafür, dass alles rechtzeitig für das Fest bereit ist.

In der modernen Weihnachtskultur – auch in Deutschland – hat sich die Figur des Wichtels weiterentwickelt. Besonders durch skandinavische Einflüsse, aber auch durch Kinderbücher, Filme und Dekorationstrends, sind die Wichtel heute fester Bestandteil der weihnachtlichen Atmosphäre. Es gibt inzwischen sogar die Tradition des „Weihnachtswichtelns“, bei der sich Familienmitglieder oder Kollegen gegenseitig kleine Geschenke machen, ohne zu wissen, von wem sie stammen – ganz im Stil der geheimnisvollen und heimlich helfenden Wichtel.

Ein weiterer Trend, der sich in vielen Familien etabliert hat, ist der sogenannte „Wichtel-Adventskalender“ oder „Wichtel im Haus“: Dabei zieht ein kleiner Wichtel symbolisch in der Vorweihnachtszeit in das Zuhause ein – meist durch eine kleine Wichteltür an der Wand. Die Kinder können täglich beobachten, was der Wichtel gemacht hat: Er hat gebacken, Streiche gespielt oder kleine Nachrichten hinterlassen. Das regt die Fantasie an und steigert die Vorfreude auf das Weihnachtsfest.

Fazit

Wichtel sind mehr als nur dekorative Figuren oder Spielereien für Kinder. Sie verkörpern eine tief verwurzelte Tradition des Helfens, der Dankbarkeit und des respektvollen Umgangs mit dem Unsichtbaren. Gerade zur Weihnachtszeit, einem Fest der Nächstenliebe, des Gebens und der Magie, passen Wichtel daher besonders gut. Sie erinnern uns daran, dass es oft die kleinen, unbeachteten Dinge sind, die den größten Zauber ausmachen – genau wie Weihnachten selbst.

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